"Sprich mit mir!"



So fördern Eltern die Sprachentwicklung ihrer Kinder

Frechen (ots) - Kinder eignen sich ihre Muttersprache vor allem durch Zuhören und Nachahmen scheinbar mühelos an. Dabei werden sie von den Erwachsenen, insbesondere von den Eltern, intuitiv unterstützt. Doch dies scheint heute nicht mehr ausreichend zu funktionieren. Meldungen über das schlechte Sprachvermögen von Vorschulkindern häufen sich.

Viele Eltern fühlen sich überfordert und wissen nicht, wie sie die Sprachentwicklung ihrer Kinder im Alltag besser fördern können. Zudem stellt die mangelnde Sprachkompetenz von Kindern fremdsprachiger Eltern ein besonderes Problem dar.

Hilfestellung gibt das Buch "Sprich mit mir!", das der Verein Mehr Zeit für Kinder nun gemeinsam mit dem Deutschen Bundesverband für Logopädie (dbl), dem Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und der BARMER Ersatzkasse in einer völlig überarbeiteten, zweiten Auflage herausgegeben hat.

"Sprich mit mir!" stärkt die Elternkompetenz durch wichtige Hintergrundinformationen zu den Themen Sprachentwicklung und mögliche Sprachstörungen bei Kindern. Interviews mit Experten und praktische Tipps von LogopädInnen, LehrerInnen, Eltern und ErzieherInnen, wie Eltern ihre Kinder besser unterstützen können, runden den informativen Ratgeber ab.

Das unterhaltsame und farbig illustrierte Buch richtet sich nicht nur an Erwachsene: Gerade die Kinder werden an den zahlreichen Spielideen ihre Freude haben - ganz besonders, wenn ihre Eltern sich die Zeit nehmen, sie gemeinsam mit ihnen auszuprobieren und so - ganz nebenbei - die sprachliche Kompetenz ihrer Kinder fördern.

Hrsg.:
Mehr Zeit für Kinder e.V.,
Deutscher Bundesverband für Logopädie (dbl),
Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ)
BARMER Ersatzkasse,
ISBN-Nr.: 3-00-014598-2,
Preis: 11,80 Euro,
128 farbig illustrierte Seiten;
Erhältlich im Buchhandel und bei
Mehr Zeit für Kinder e.V. (zzgl. 3,20 Euro für Porto und
Verpackung).

Bestelladresse (auch für Rezensionsexemplare):

Mehr Zeit für Kinder e.V.,
Fellnerstraße 12,
60 322 Frankfurt/M.,
Telefon: 069-156896-0,
Fax: 069-156896-10,
E-Mail: buchbestellung@mzfk.de,



Hintergrund

Eine Sprachstandserhebung in Berlin ergab im Jahr 2002 bei 9.874
untersuchten Kindern (5.011 deutsche und 4.863 Kinder nichtdeutscher Herkunftssprache) einen Förderbedarf von knapp 67% (davon 2.750 deutsche, 1.426 nichtdeutsche Kinder). Bei 36% (davon 640 deutsche, 2.913 nichtdeutsche Kinder) wurde sogar ein intensiver Förderbedarf festgestellt.

In Bielefeld wurden Vorschulkinder im Frühjahr 2003 nach einem neu entwickelten Screeningverfahren auf bestehende Sprachdefizite hin untersucht. Das Ergebnis: 40,1% von 1.395 Kindern zeigten deutliche sprachliche Auffälligkeiten. Dabei waren 25% der untersuchten Kinder nicht deutschsprachig. Bei ihnen lag der Anteil eindeutig sprachdefizitärer Kinder mit Mängeln im syntaktischen und phonologischen Bereich dreimal so hoch wie bei ihren deutschsprachigen Altersgenossen. Insgesamt rund 10% der deutschsprachigen Kinder mussten als Risikokinder eingestuft werden: Sie haben mit hoher Wahrscheinlichkeit später Leseprobleme und andere schulische Schwierigkeiten.

Zentrales Ergebnis einer Untersuchung fast aller Hamburger Kinder im Alter von 4,5 Jahren im Frühjahr 2004 durch die Bildungsbehörde: Jedes fünfte Kind dieser Altersgruppe muss im Kindergarten oder der Vorschule eine spezielle Förderung erfahren, um zur Einschulung ausreichend Deutsch verstehen und sprechen zu können. Bei den Kindern fremdsprachiger Eltern lag der Anteil bei 51%, bei Kindern deutscher Eltern bei 4%.

In Baden Württemberg war einer Pressemeldung der SPD
Landtagsfraktion vom 13. Mai 2004 zufolge bei jedem vierten Kind bei der Einschulung eine verzögerte Sprachentwicklung zu beobachten. Von rund 300.000 Kindergartenkindern benötigten etwa 75.000 eine gezielte Sprachförderung.

V.i.S.d.P.: Lucas Rosenthal, Deutscher Bundesverband für Logopädie (dbl)

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