Er gehört zum Schulalltag wie die Lehrer und der Klassenraum: Der Schulranzen. Täglich transportieren die Schülerinnen und Schüler in ihm ihre Stifte, Hefte, Bücher und ihr Pausenbrot. Und weil die meisten Ranzen eine ganze Menge Material fassen, verbirgt sich darin auch vieles, was in der Schule nicht unbedingt gebraucht wird.

"Die meisten Kinder tragen zu schwer", so Dr. Kirsten Reinhard, Ärztin beim AOK-Bundesverband. "Der gepackte Ranzen sollte nicht mehr als zehn Prozent des Körpergewichts des Kindes wiegen. Wer ständig zu schwer trägt, riskiert Haltungsschäden."

Stabilität und Belastbarkeit des kindlichen Skeletts steigen erst mit zunehmendem Wachstum und Alter. In Deutschland haben schon viele Schulanfänger Haltungsschäden. "Deshalb ist es besonders wichtig, dass der Schulranzen auf dem Rücken getragen wird. Falsches oder einseitiges Tragen belastet die Wirbelsäule und führt zu Haltungsschäden wie Rundrücken oder Hohlrücken", so Dr. Kirsten Reinhard.

Umhängetasche oder Rucksack sind deshalb als Schultasche nicht geeignet. Damit der Ranzen optimal getragen werden kann, muss er körpergerecht geformt sein und gepolsterte Gurte haben, die leicht zu verstellen sind. Der Ranzen sollte stabil gebaut und nicht breiter sein als die Schultern des Kindes. Für das bequeme Tragen sollte er mit einem Rückenpolster ausgestattet sein. AOK-Expertin Reinhard: "Für die Sicherheit im Straßenverkehr ist es außerdem wichtig, dass der Ranzen leuchtende Farben hat. Vorschrift sind mindestens zwei Reflektoren. Durch zusätzliche Leuchtstreifen an den Kanten fällt ein Ranzen noch mehr auf.

Abends den Inhalt prüfen

Damit die Kinder nicht zu schwer am Ranzen schleppen, sollten Eltern und Kinder am besten jeden Abend gemeinsam einen Blick in den Schulranzen werfen und anhand des Stundenplans überlegen, was am nächsten Tag alles mit muss. "Bücher und Hefte oder Malsachen, die nicht gebraucht werden, sollten herausgenommen werden", rät Dr. Kirsten Reinhard. "Den großen Atlas für die Erdkunde-Stunde oder andere schwere Bücher können die Schüler vielleicht auch in der Schule in einem Schrank aufbewahren. So müssen diese nicht ständig hin und zurück getragen werden." Eltern sollten das mit den Lehrern besprechen - zum Beispiel bei einem Elternabend.

Ranzen-TÜV

Die AOK führt auf Nachfrage in den Schulen die Aktion "Schulranzen-TÜV" durch. Dabei werden unter anderem die Ranzen der Kinder gewogen und das jeweils zulässige Gewicht ermittelt.